Rote Laterne geht wieder an Gelsenkirchen

Lehrkräftemangel, Corona – angebliche Gründe für die hohe Zahl an Schülern ohne Abschluss

Wie die WAZ berichtet ergab eine Umfrage, dass es in Gelsenkirchen im Vergleich zu anderen Städten des Ruhrgebietes die höchste Anzahl an Jugendlichen gibt, die keinen Schulabschluss erreicht haben. “Gelsenkirchen führt nicht nur die Negativliste in Bezug auf Kinderarmut an, sondern hat nun auch noch die höchste Quote an Jugendlichen, die keinen Schulabschluss erlangt haben. Wie hier in unserer Stadt die Kinder und Heranwachsenden vernachlässigt werden, ist mittlerweile unerträglich”, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der LINKEN in Gelsenkirchen, Bettina Angela Peipe. “Erst vergangene Woche hatten wir Besuch unseres Co-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch und unserer Spitzenkandidatin für den Landtag, Carolin Butterwege, die in ihren Ansprachen deutlich die Situation der Kinder in Gelsenkirchen und deren Nöte zum Ausdruck brachten. Leider wurde hierüber in der örtlichen Presse kein Wort verloren. Der heutige Bericht der WAZ erstaunt uns nicht. Schon seit langem weisen wir immer wieder darauf hin, dass der Sozialabbau der letzten Jahre immer größere negative Auswirkungen auf unsere Kinder und Jugendlichen hat. Angefangen bei den Defiziten im Jugendamt – zu wenig Mitarbeiter:innen – über fehlende KiTa-Plätze und den seit Jahren bekannten Lehrkräftemangel in unserer Stadt. Nachweislich erhöht die andauernde CoronaKrise darüber hinaus den Bedarf an Schulsozialarbeiter:innen und -psychologen, da die Kinder massiv unter der Pandemie leiden. Und, was unternimmt die Stadtführung? Nichts. In den Medien ist immer wieder zu lesen, welche Anstrengungen zur Stützung der Wirtschaft unternommen werden. Aber, was ist mit den Kindern? Hatte die SPD nicht einen Wahlspruch, der da lautete “Kein Kind zurücklassen”? Was ist daraus geworden? Auch, dass besonders Kinder mit Migrationshintergrund in erhöhtem Maße keinen regulären Schulabschluss erhalten, stärkt noch einmal die Forderung unserer Partei nach mehr Gesamtschulen und Abschaffung des bisherigen Drei-Klassen-Schulsystems. Eine Schule für Alle ist noch immer unsere Devise. Gelsenkirchen wird angesichts der Negativmeldungen, die durch die Medien gehen immer unattraktiver für junge Menschen und Familien. Die Kommune muss endlich Maßnahmen ergreifen, damit die rasant zunehmende Vernachlässigung unserer Kinder gestoppt wird und diese wieder mit Hoffnung in die Zukunft blicken können”, so Peipe abschließend.